6000 Höhenmeter auf 100 km – Shiba Inus auf Tour – Tipps für den Meraner Höhenweg
von MarenBadmin · Veröffentlicht · Aktualisiert
„Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“
Chaotischer Start
Zwanzig nach neun, pünklich, Parkplatz Texelbahn. Dann aber doch noch Hektik, weil ich das Auto auf Parkplatz 3 für Langzeitparker umstellen musste. Auf die letzte Minute habe ich die Bahn bekommen und musste nicht eine halbe Stunde warten. Gepäck auf halb acht, die Leinen der Hunde vertüddelt in die Gondel gestürzt. In der Bahn noch schnell die Maulkörbe aufgezogen… Oben angekommen haben wir uns dann erstmal sortiert und Akki und Shima mussten das erste Mal als Fotomodel herhalten. Das war nicht das letzte Mal auf unserer Wanderung, denn meine beiden mit ihren Packtaschen waren der Hingucker, wirklich jeder dem wir begegnet sind hat einen Spruch gemacht, mich angesprochen oder gleich ein Foto geschossen.
Planung
Geplant hatte ich die Tour in Anlehnung an den gleichnamigen Outdoor Wanderführer und eines Blogs in dem die hundefreundlichen Unterkünfte und die Gangbarkeit mit Hund beschrieben waren.
In beiden Infoquellen wurde von zum Teil sehr anstrengenden Passagen geredet → Tal der 1000 Stufen, Aufstieg Eisjöchl, insgesamt über 6000 Höhenmeter auf ca. 100 km Wanderung. Das hört sich für mich ich als norddeutsches Gewächs, deren höchste Erhebung in der Umgebung der Wilseder Berg mit beachtlichen 170 Meter ist, erstmal beeindruckend an. Daher hatte ich die Vorwoche schon ein paar Trainingswanderungen in den Dolomiten (Pustertal) gemacht davon zwei auf über 2300 m. Den Bericht findet ihr hier. Trotzdem blieb ein wenig Unsicherheit, habe ich die Tour meiner Kondition entsprechend geplant? Ich musste die Unterkünfte vorbuchen, da die Hunde dabei waren, d.h. ich hatte einen festen Etappenplan und konnte nicht vorher schlapp machen.
Der Anfang war noch leicht …
Freitag morgen 10.00 Uhr – es waren erst wenig Menschen auf der Strecke, so habe ich meine beiden Hunde gleich frei laufen lassen, sobald wir die Straße verlassen haben. Es ging locker bergab durch lichten Wald mit schönem Blick auf das Tal und die schneebedeckten 3000 er auf der gegenüberliegenden Seite. Dann fingen langsam die Stufen an, zunächst bergab – aber da wo es runter geht, geht’s auch wieder rauf …. Kurz darauf, nachdem wir eine kleinen Wasserfall überquert haben, kam der erste Aufstieg. Hier war es gut, dass ich die Hunde frei laufen lassen konnte, so kamen meine Wanderstöcke ungestört von Hundeleinen zum Einsatz und auch die Hunde konnten ihr Tempo gehen, das natürlich wesentlich schneller als meines war.
Natürliche Stufen bereiten keine Probleme
die verfluchte Treppe
Schrecksekunde – Akki stürzt ab
Mir war nicht wohl dabei, die Hunde laufen zu lassen, da es links doch zum Teil steil bergab ging, manchmal auch „klippenähnlich“. Mein Kopfkino sieht ein Eichhörnchen über einen Abgrund an eine Baum springen und meine Hunde hinterher in den Abgrund – das ist Gott sei Dank auf der ganzen Tour nicht passiert. Je länger wir unterwegs waren, um so bewusster haben die Hunde das Gelände sondiert. Am Ende haben sie bei schwierigen Passagen (steile An- und Abstiege über größere Steine, Überquerung von Wasserläufen und Brücken) auf mich gewartet, damit ich den Weg vorgebe. Aber direkt am ersten Tag gab es eine Schrecksekunde für mich und im erstem Moment dachte ich, die Tour ist zu Ende, bevor sie überhaupt richtig gestartet ist. Die meisten der 1000 Stufen waren natürlich in den Weg gearbeitet, aber es gab auch eine Metalltreppe. Meine Idee war, dass ich die Hunde dort frei rauf gehen lasse, so dass sie das in ihrem Tempo machen können.
Fehler – Akki folgt mir vorsichtig und auf der Hälfte wechselt sie plötzlich nach rechts auf einen Stein, da geht es aber nicht weiter, das erkennt sie auch und will zurück auf die Treppe. Beim Drehen passiert es, sie rutscht hinten ab, kann sich nicht mehr halten und fällt ca. zwei Meter in die Tiefe. Ich kann euch gar nicht sagen, welche Schreckensszenarien sich innerhalb von Sekunden in meinem Kopf abgespielt haben – aber der Hundeschutzengel hat ganze Arbeit geleistet. Akki hat sich nur geschüttelt und mich hilflos angeschaut, denn die Treppe war nun wirklich gestorben für sie. Hier haben sich die Haltegriffe an den Packtaschen bewährt, Akki und Shima fest im Griff habe ich beide nach oben transportiert.
Um halb zwölf hatten wir die „Stufen-Etappe“ hinter uns und ich habe mich auf ein Radler im Pirchhof gefreut. Da es dort Ziegenbraten gab, etwas was man nur selten angeboten bekommt, habe ich hier meine Mittagspause eingelegt, mir den Braten munden lassen (sehr empfehlenswert) und dabei die schöne Aussicht genossen.
Mit schönem Blick in das Schnalstal und auf die gegenüberliegenden Berge ging es durch Almwiesen, die gerade gemäht wurden – überall duftete es nach Heu – und lockeren Waldbestand weiter Richtung Katharinaberg. Leider war ein Teil der Strecke gesperrt, da es nach einem Sturm im letzten Jahr sehr viel Waldschaden gab und der Weg noch nicht wieder gangbar war. So hatte ich die letzte Wanderstunde zum Untervernatschhof nur Asphalt, dafür führte mich die Umleitung genau zu meiner heutigen Unterkunft.
Untervernatschhof
Pro → direkt am Höhenweg gelegen ● 40 € Übernachtung/HP ● sehr urige Unterkunft in dem alten Hof aus dem 16 Jh. ● neu renovierte Gemeinschaftsdusche und WC
Contra → 10 € pro Hund, im Vergleich zu 40 €HP, sehr viel ● urig hieß für mich ein winziges Zimmer, das Bett ging von Wand zu Wand, davor ca. 1m Platz ● extrem hellhörig, das Holz knarrt überall – eben urig 😉
Fazit:
Im Vergleich zu den anderen Unterkünften der höchste Aufschlag für die Hunde in der einfachsten Unterkunft der Tour. Die Chefin war nett, der Hausherr ein wenig brummig. Die Stiege zu den Zimmern kann für große Hunde abwärts schwierig werden, da steil mit sehr schmalen Stufen. Ich würde die Unterkunft nicht unbedingt weiter empfehlen, zumal es in Katharinaberg diverse Alternativen gibt. link
Stiege im Haus
Ladewagen für Heu
Katharinaberg
Kühe direkt am Wegesrand
Tag Zwei – Hüttenentspannung auf dem Eishof
Um halb sieben war die Nacht vorbei – es war eben sehr hellhörig. Am Frühstückstisch erwarteten mich Wurst, Käse Marmelade und Vinschger Paarl (dunkle Brötchen mit Kümmel). Für mich als Frühstücksmuffel gab es nur ein halbes Brötchen mit Käse.
Fast als letzte bin ich gestartet, das war aber in Ordnung, da ich so alleine laufen konnte. Mit Blick auf das ummauerte Örtchen Karthaus ging es oberhalb des Pfossentals weiter. Heute hat man den ganzen Tag mehr oder weniger den Blick auf den rauschenden Pfossenthalbach. Da ich besonders gerne an Bächen entlang gehen, finde ich das super schön. Im Örtchen Vorderkaser, sehr malerisch, gab es das zweite Frühstück Quarkstrudel mit Holunderschorle.
Hier gab es einen großen Parkplatz, der um elf schon richtig gut besucht war. Es war Sonntag und eine Welle von Tagesausflüglern schob sich den Weg entlang Richtung Eisjöchl – je nach Kondition ging es für die Tagesausflügler mehr oder weniger weit. Ein Pärchen mit einer Golden Retriever Hündin, die auch im Untervernatschhof in einem Appartement übernachtet hatten (möglich nur nach Diskussionen, weil sie eine Magenverstimmung hatte, die Appartements sind nicht für eine Nacht zu haben), trudelte etwas später auch ein. Die beiden waren zu zweit und konnten sich das Futter für die Hündin teilen (650 gr. Pro Tag, meine bekommen nur 110 gr. Pro Tag). Die Hundedame hatte auch einen Rucksack mit, mochte damit aber nicht laufen – was für ein Glück habe ich, dass meine beiden so unkompliziert sind.
Alpenglück auf dem Eishof
Das letzte Stück des Weges, ca. 2 Stunden zum Eishof ließ sich sehr gemütlich auf breitem Weg gehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals habe ich zwei prächtige Steinböcke gesehen. Nach der Mittelkaseralm, kamen wir in die Höhe der Murmeltiere und ich musste meine Hunde anleinen. Diesmal hat die Retrieverhündin angefangen ;-). Hier waren nun auch immer mehr Kühe direkt am Weg, die aber am Ende der Saison, sehr entspannt waren. Ich glaube sie haben meinen Hunden nur hinterher geschaut, weil sie so komische farbige Dinger auf dem Rücken hatten. Akki bliebt immer ganz nah bei mir – man kann ja nicht wissen …
Der Eishof war ein wirkliches Highlight. Top Lage mit Blick auf die umliegende Berge, bestes Wetter, so dass man auf den bereitstehenden Sonnenliegen in den Himmel schauen konnte. Top Verpflegung und super nettes Personal. Ich hatte ein großes 5 Bett Zimmer für mich und die Hunde alleine.
Hier habe ich den Nachmittag gechillt mit Pflaumenkuchen, Kaffee und Holunderschorle. Ein kleiner Spaziergang zum Bach. Beobachtet wie ein Teil der Haflinger Herde von der Alm ins Tal gebracht wurde. Hütehunde, die eine Ziegenherde zusammen trieben, bei ihrer Arbeit bewundert. Am Abend dann sehr nette Gesellschaft – Norbert, Eva und Werner – die ähnlich wie ich „genusswandern“, d.h. eine gute Einkehrmöglichkeit mit leckerem Essen durchaus zu schätzen wissen. Ein rundherum perfekter Tag.
Zur Krönung ging um ca. zehn Uhr der Vollmond über den Bergen auf, wunderbar wie das Mondlicht die Berge beleuchtet hat.
Eishof
Pro → tolle Lage ● schöne Zimmer mit Aussicht ● sehr engagiertes nettes Team ● super Essen
Contra → nichts, evt., dass am Wochenende wirklich viele Tagesgäste da sind – aber es gibt genügend Sitzmöglichkeiten.
Fazit: Auf jeden Fall empfehlenswert. Übernachtung/F kostet 30 €, pro Hund 5€ zusätzlich. Essen: Es wurde ein 3-Gang Menü für 25 € angeboten, man konnte Gänge weg lassen, dann wurde es billiger. Frühstück von 6.00-8.00 Uhr neben dem Üblichen auch Müsli, Honig und süße Spezialitäten.
Mit meinem Nachmittagsverzehr habe ich hier genauso viel ausgegeben wie im Untervernatschhof, hatte aber das um Klassen bessere Erlebnis. link
Almkuh
müde
am Bach
Eishof am Morgen
Blick auf den Eishof
und in die andere Richtung
Haflinger kurz vor dem Almabtrieb
Murmeltiere und Schneeparty
Um sieben sitze ich beim Frühstück, da ist ein Großteil der Gäste schon abwanderbereit. Ich lasse mir Zeit und starte wieder als letzte. Der Weg geht zunächst flach dann etwas steiler bergan. Die Hunde müssen auf dieser Etappe an der Leine blieben, zu viele Murmeltiere. Der Weg ist breit und lässt sich sehr gut wandern, so dass man die 843 Höhenmeter auf stolze 2895m (Eisjöchl) gemütlich erklimmen kann, ohne aus der Puste zu kommen. Die letzten Meter zum Eisjöchl muss man klettern, hier lassen mich die Hunde den richtigen Weg finden. Oben angekommen genießen wir den tollen Blick – Fotostop – und Eisparty für die Hunde. Ich mache die Packtaschen ab und die beiden toben durch die Schneereste und wälzen sich im Schnee. Letzte Woche noch hatte es hier 50 cm Neuschnee, davon sind nur ein paar kleine Eisfelder über, den Hunden reicht es aber zum Spielen.
Schokoladenkuchen zum 10.00 Uhr Frühstück
Ein Stückchen weiter lockt die Stettiner Hütte oberhalb eines kleinen Sees in dem sich die Berggipfel spiegeln. Eva, Norbert und Werner sind schon da und empfehlen den Schokoladenkuchen, ich bekommen ein riesiges Stück mit dicker Schokoglasur, hm lecker …
Akki und Shima werden gleich von der Tochter des Hauses in Beschlag genommen und ich gehe mit ihr und den Hunden nochmal zum See runter. Zu ihrer Enttäuschung wollen die Hunde nicht baden, sonder schlappen nur einen Mundvoll und schnüffeln dann die Gegend ab – keine Murmetiere – zu viele Felsen – wie schade.
Nun geht es nur noch bergab, das ist zwar nicht wirklich anstrengend, auf jeden Fall nicht für die Puste, die nicht ausgeht, aber die Knochen werden ganz schön strapaziert. Gerade auf den letzten Höhenmetern geht es nochmal richtig steil bergab und ich bin dann doch froh als ich die Lazinseralm erreiche, die sehr gut besucht ist. Gott sei Dank finde ich noch ein Plätzchen. Es gibt Nudelsuppe und ein Radler.
Tipp: Geht den Höhenweg im Uhrzeigersinn, denn den Abstieg vom Eisjöchl in die andere Richtung zu gehen, also rauf, ist kein Spaß. Die Wanderer, die mir entgegen kamen, waren schon vor der Hälfte der Strecke ziemlich am Ende.
Überall Murmeltiere
Gipfel mit Blick auf den See
Privater Alm-Abtrieb
Gasthof Zeppichl
Pro → direkt am Weg gelegen ● ein richtiges Hotel, dadurch hat man eine eigene Dusche ● sehr gutes Restaurant, ich hatte Hasenbraten lecker!
Contra → gar nichts
Fazit:
Zieht gleich mit dem Eishof, obwohl die Lage und das Alpenfeeling auf dem Eishof besser war. Einzelzimmer 48 € + 5 € pro Hund – gutes Preis-Leistungsverhältnis. Abends kann man a la cart essen, bestes Frühstück der Tour, Buffet mit frisch zubereiteten Eiern. Link
unser privater Alm-Abtrieb
Wir gehen weiter und sehen dabei zu, wie ein kleiner Teil der Kuhherde zusammen getrieben wird. Das ist ganz schöne Laufarbeit für die Bauern, obwohl sie die Hunde dabei haben. Wir müssen über den Hof, Akki findet das doof und bleibt bei mir, insbesondere weil irgendwie überall Kühe sind.
Am Fernerbach dürfen sich die beiden die Pfoten abkühlen und dann haben wir unseren privaten kleinen Alm-Abtrieb, weil drei Kühe mit ihren Glocken vor uns den Weg Richtung Tal gehen. Weit kommen sie allerdings nicht, nach ein paar 100 Metern kommt ein Gatter und wir lassen sie hinter uns. Links vom Fernerbach gehen wir nun durch Wiesen weiter nach Zeppilch, dass wir schon kurz darauf erreichen. Hier haben wir ein Doppelzimmer mit Bad – richtiger Luxus. Beim Kaffee auf der Sonnenterrasse treffe ich die Retriever Herrchen wieder. Sie wollen ab Pfelders quer Richtung Dorf Tirol weiter gehen – 12 Stunden – eine Herausvorderung. Aber mit meinem jetzigen Wissen, würde ich das das nächste Mal genauso machen, da der Weg zwischen Pfelders und Hochmuth weniger spektakulär ist.
Ein kurzer Wandertag
Wir starten entlang des Pfelderenbaches, zunächst recht malerisch, dann ein Stück an der Straße und anschließend in einen Fichtenwald. Nebenstraßen und Wald wechseln sich ab, leider hat die einzige Einkehrmöglichkeit auf dem Weg heute Ruhetag, so haben wir eine kleine Rast im Wald gemacht. Die Hunde haben getrocknetes Rindfleisch bekommen und ich habe nun endlich zwei Knoppers gegessen, die ich schon die ganze Zeit mit schleppe. Eine Stunde weiter haben wir, nach 15 km Strecke, unsere heutiges Tagesziel den Christlhof erreicht. Es gibt zunächst eine Holunderschorle und eine Brettljause, und plötzlich kommen Eva, Norbert und Werner um die Ecke. Wir plauschen ein wenig, dann steigen die drei zu ihrem heutigen Hotel ab, dort endet die Tour für sie.
Ich verbringe die Zeit bis zum Abendessen in dem ich ein wenig umherwandere.
Tipp → wenn man den Christlhof als Ziel hat, sollte man den Umweg über den Matazter Waalweg Richtung Uflasalm nehmen. Etwas anstrengender, aber die landschaftlich schönere Strecke.
Blick aus dem Zimmerfenster
Christlhof
Pro → direkt am Weg gelegen ● Zimmer mit schönem Ausblick
Contra → Dusche nur in der Badewanne, man setzt das halbe Bad unter Wasser ● Abendessen nur sehr eingeschränkte Auswahl (Eierspeisen)
Fazit: Bei meiner Bewertung an vorletzter Stelle, Ü/F hat 36 € gekostet, meine Gesamtrechnung war dann mit über 70 € aber doch recht hoch, so dass ich nicht sicher war, ob ich für die Hunde etwas und wenn ja wieviel, extra bezahlt habe? link
Pony und Hängebauchschwein
Gasthof Brunner
Pro → direkt am Weg ● sehr freundliche Gastgeber ● Hotelzimmer mit Bad und toller Aussicht
Contra → geringe Auswahl auf der Karte
Fazit: Schöne Unterkunft mit tollem Blick, Ü/F 46 € im Einzelzimmer + je 4 € pro Hund. Keine Homepage.
gasthaus-brunner@rolmail.net
Einsame Wanderung
Etwas mehr als 14 km liegen vor mir, also kann ich es wieder geruhsam angehen lassen. Es geht durch Wald aber auch wieder einiges auf Asphalt – Gott sei Dank ohne Verkehr. Ich habe einen schönen Blick in das Passeiertal und wandere ohne jemanden zu treffen. Die Hunde können wie gestern auch weitgehend frei laufen. In Magdfeld gönne ich mir ein Eis und fotografiere ein Pony, dass mit einem Hängebauchschwein zusammen steht – sehr süß. Wieder alleine wandere ich weiter mit schönem Blick in das Tal und auf die Bergkulisse. Ich kommen an vielen gemähten Wiesen vorbei und der Heuduft begleitet mich. Dabei ist es für mich unvorstellbar wie man derart steile Hänge mähen kann. Am Gasthof Brunner komme ich wieder recht früh gegen 14.00 Uhr an. Ich kann direkt mein Zimmer beziehen, mit Bad, dass für eine ausgiebige Dusche genutzt wird. Ich habe mal wieder Hunger, leider gibt es am Nachmittag nur Apfelstrudel und etwas aus der kleinen Karte. Da ich schon süß hatte, wähle ich die Hauswurst und bekomme für 5 € ein Wiener Würstchen mit einem trockenen Brötchen, naja italienische Preise. Manchmal ist es verwunderlich, wie die Preise zustande kommen, da zahlt man für eine Brettljause ca. 14 € (Brot, Speck, Käse) und für ein warmes Bratengericht 16 €, ein riesiges Stück Strudel kosten 3,50 und ein mickriges Würstchen 5 €.
Von meinem Hotelfenster kann ich ins Tal sehen, beobachte die Paraglider, schauen den Kühen beim Duschen zu und lasse die Seele baumeln. Zum Abendbrot gibt er die typischen Südriroler dreierlei Knödel.
1200 Höhenmeter und viele Wanderer
Die heutige Etappe hat mir gut gefallen, es gab durchgängig einen tollen Blick ins Tal, zwischenzeitlich einige in die Beine gehende Anstiege, dabei viele Einkehrmöglichkeiten. Am Longfallhof wurden gerade gekehrt und man war noch nicht auf Gäste eingestellt. Kurz war ich verwirrt, weil nach dem Hof überall Schilder standen mit Betreten der Wiese verboten und auch die 24er Markierung war nicht mehr zu sehen, nach einer kleinen Brücke habe ich dann aber die Wegweiser gefunden und der erste steile Anstieg begann, eine ¾ Stunde über Stufen bergan. So war ich dann ganz froh als sich beim Gasthof Talbauer als eine der ersten Gäste schon eine warmen Quarkstrudel bekommen konnte.
es wird voll
Frisch gestärkt ging es weiter, hier kamen mir schon viele Tageswanderer entgegen und am Hochmuth, der Station der Seilbahn aus dem Dorf Tirol wurde es geradezu überfüllt. Gefühlte Menschenmassen schoben sich den Berg hoch. Dadurch war es beim weiter wandern manchmal etwas eng mit den Hunden, wenn Wanderer entgegen kamen, zumal der Weg hier zum Tal steil hinab fällt. An der Leiteralm habe mir ein Hirschcarpaccio gegönnt – sehr lecker. Die Alm war so gut besucht, dass kaum noch ein Platz zu finden war. Nach einer Stunde Pause ging es dann weiter bergan. Shima wie immer sehr motiviert voraus, nur komisch, der Kopf tauchte gar nicht mehr auf, um nach Akki und mir zu sehen. Ich frage eine Wanderin, ob sie einen Hund mit gelben Packtaschen gesehen hat .. nö … Nanu, wo war sie denn? Ich habe also laut gepfiffen und wir haben ein paar Minuten gewartet. Da kam sie völlig aufgelöst von unten, wahrscheinlich hatte sie einen bequemeren Abzweig genommen und war nun gaaanz froh, dass sie uns wieder hatte.
Der Weg führt durch lockeren Wald vorbei an mächtigen moosbewachsenen Felsen über einige Wasserläufe und eine schöne Hängebrücke und nach 3 km haben wir um vier Uhr das Hochganghaus erreicht, unser Etappenziel. Nach einer Dusche mit Duschmarke (3 €) habe ich die Restsonne des späten Nachmittags genossen und anschließend ein leckeres Nudelgericht, um dann recht früh ins Bett zu fallen.
Hochganghaus
Pro → Relativ Neu ● tolle Lage direkt am Weg mit schöner Bergsicht ● leckeres Essen
Contra → Hüttenschlafsack und eigenes Handtuch erforderlich ● warme Dusche kostet extra
Fazit: Obwohl mir ein Bett im Bettenlager angekündigt wurde, hatte ich ein Vierbettzimmer für mich und die Hunde alleine.Ich glaube man will Heizkosten/Wasser sparen durch die Duschmarken, bei mir hatte es aber die Folge, dass ich viel länger geduscht habe, weil ich das warme Wasser ausnutzen wollte. Ich würde dann lieber die Preise etwas anheben und nicht die Dusche extra berechnen. Ü/F 38 €, ich glaube für die Hunde habe ich nichts bezahlt, kann es aber nicht genau sagen, da ich mal wieder eine Gesamtrechnung mit Verzehr am Nachmittag und Abend hatte. link
kneipkur
Start im Nebel
Der erste Tag, der uns nicht mit Sonne begrüßt hat. Der Nebel ist aber auch schön, er packt alles in Watte. Heute bin ich als erste losgegangen, das erste Mal auf meiner Tour. Mein Ziel: 11.00 Uhr Parkplatz – und es hat geklappt. Entlang der 3000er Gipfel auf der rechten Seiten, überqueren wir einige Wasserläufe, die aus tollen Wasserfällen in Tal fließen. Am Giggelberg angekommen, kann ich es kaum glauben, dass die Wanderung schon zu ende ist. Die Texelbahn wäre fast ohne uns gefahren, sie kam gerade an und ich dachte es geht erst zur halben Stunde weiter. Gott sei Dank bin ich eingestiegen, denn schwubs schließen sich die Türen und die Bahn fährt ab.
Packliste für eine Hüttenwanderung mit Hunden
Insgesamt versuche ich möglichst Gewicht zu sparen, daher folge ich zwei Grundsätzen
→ weniger ist mehr – ich prüfe was brauche ich wirklich. Hier muss man sich heran tasten und ein wenig probieren, auf was man verzichten kann.
→ UL = UltraLight – das ist inzwischen schon eine richtige Szene geworden und es gibt viele Foren und Anbieter, hier habe ich mir einige Tipps geholt, die ich gerne mit euch teile.
Ich habe diese Informationen auf eine Seite zusammengestellt:
„Wandern mit Hund“ Klickt hier um direkt dorthin zu kommen. Dort findet ihr auch den Bericht zu meinen Erfahrungen mit den Hundepacktachen.
Gear-Talk -Gedanken zur Ausrüstung oder „Was packe ich in mein Köfferchen“ – klickt hier
Toller Bericht der Höhenweg steht auch noch auf unseren Plan. Super detailliert und toll geschrieben 😍 Gruß Cati
Danke 🙂
Toll geschriebener Wanderbericht mit allem was man wissen will/muss.
Danke !☺