Wanderreiten in der Lüneburger Heide

Ein Wochenende oder eine Woche?

Die Lüneburger Heide liegt südlich von Hamburg und zieht sich mit Ausläufern fast bis nach Hannover und die Heide mag Reiter. Es gibt ein zusammenhängendes Reitwegenetz und zahlreiche Höfe und Wanderreitstationen.. So kann man sich seine Tour zusammenstellen, von Sternritten bis zu längeren Wanderritten von 1-2 Wochen.

In 2021 bin ich kanpp 240 km durch die Südheide geritten, die Tour verlinke ich euch unten. Dieses Jahr war ich nur drei Tage in der Lüneburger Heide rund um den Wilseder Berg. Hier ist mein Bericht. Wer nicht lesen mag, kann auch das Video schauen 🙂

Komplette Tour auf Komoot

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Drei Tage durch die Heide

In 2022 habe ich das wunderschöne Wetter Anfang September genutzt, um einen kleineren Ausflug mit Auri und den Hunden in die Heide zu machen. Normalerweise reise ich gerne am Vortag an, damit ich am ersten Tag früh starten kann, da die Lüneburer Heide aber nur ca. eine Stunde Fahrt entfernt ist, bin ich Freitag vormittag losgefahren.

Gegen elf Uhr sind wir am Hof Barrl angekommen, wo wir freundlicherweise unser Gespann für die drei Tage stehen lassen konnten. Der Parkplatz ist geschützt hinter einem Tor und direkt daneben gibt es einen Gaststall, eine kleine Gastweide und Anbindemöglichkeiten, sehr kompfortabel.

Hof Barrl

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Erster Tag beschauliche 18 KM

Wanderreitmodus „ein“

Wir sind kaum 100 Meter unterwegs, da merke ich, dass Auri schon im Wanderreitmodus angekommen ist, sie läuft in gleichmäßigem Tempo hinter mir her und ist komplett entspannt. Die Hunde müssen noch ein wenig rechts und links schnüffeln. Wir sind den Sommer über nicht in längeren Touren unterwegs gewesen (Juli,August), daher habe ich für heute eine kurze Strecke von 18 KM geplant.
Kurz hinter dem Hof queren wir die Bundestraße und dann sind wir für den Rest des Tages in der Heide. Wir machen einen Bogen um den Wilseder Berg, die höchste Erhebung der Heide. Dort ist immer viel los und ich möchte eher die Ruhe genießen. Und das können wir dann auch, bis zu unserem ersten Zwischenziel dem Tütsberg treffen wir kaum jemanden. Nun sind auch die Hunde im Wanderreitmodus angekommen und laufen locker an der Leine neben Auri her.

unser 2. Versuch

Tütsberg

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3. Versuch hat geklappt

Pflaumenkuchen

Der Tütsberg ist eine Wanderreitstation mit zahlreichen Anbindemöglichkeiten für die Pferde. Diese kann ich allerdings zunächst nicht nutzen, da das Kaffee zu weit weg davon ist, Auri mag ja nicht alleine bleiben. Also nähere ich mich dem Kaffee und parke Auri unter einem Baum, um zu bestellen. Sofort werde ich angesprochen, diesmal aber nicht so wie ich es kenne, sondern darauf, dass ich sofort wo anders hin muss, da eine Frau an einem Tisch in der Nähe eine Pferdehaarallergie hat. Ich habe da mal nichts zu gesagt, aber wir waren ein ganzes Stück entfernt und im Sommer verlieren Pferde keine Haare 😉 Ein Kellner hat das mitbekommen und fängt auch sofort ziemlich überheblich an „Die Frau hat eine Allergie, sie müssen hier weg“, ich war schon auf dem Weg woanders hin und wundere mich jetzt doch, dass ich hier so barsch verscheucht werde.
Ein Stückchen weiter ist ein Baum, dort lasse ich Auri grasen und kann sogar einen kleinen Tisch beziehen, aber nur kurz. Denn jetzt kommt wieder jemand und sagt ich könne das Pferd da hinten anbinden, ich erkläre, dass ich Auri nicht alleine lassen kann und man ist dann sehr freundlich bringt mir meine riesen Stück Pfaumenkuchen bis zum Anbinder – sehr nett! Ich bin wieder versöhnt mit dem Tütsberg.

Frisch gestärkt geht es weiter

Ich will gerade wieder aufsteigen, da kommt eine Kutsche von hinten. Wir lassen sie vorbei und reiten dann ein Stück hinterher. Allerdings haben die Kutschpferde ein derart gemütliches Tempo, dass wir im Schritt vorbei ziehen können. Auri kennt mittlerweile Kutschen, aber bei ihrer ersten Begegnung war sie ziemlich verunsichert. Ein guter Tipp ist hier tatsächlich:Hinter her reiten, das beruhigt die Pferde und sie gewöhnen sich an den Anblick.
Der Weg hat hier tiefen Sand und es ist etwas mühsam, ein kleiner Nachteil in der Heide, aber es gibt auch genügend befestigte Wege. Trotz spätem Start und Kaffeepause sind wir schon um vier in Volkwardingen. Hier machen viele Reiter mit ihren eigenen Pferden Urlaub. Auri bekommt ein großes Weidestück und wir bauen unserer Zelt auf dem kleinen Zeltplatz auf. Es gibt auch Zimmer, diese werden in der Saison aber nur für mindestens drei Tage vermietet, daher schlage ich mein Zelt auf. Das macht nichts, ich schlafe gerne im Zelt, es ist so schön kuschelig.

Eingekuschelt im Zelt

Unsere Unterkunft in Volkwardingen

Die Nackten sind unterwegs

Wir müssen aus dem Dorf heraus unter der Autobahn durch und sind dann wieder komplett in der Natur. Heute wechseln sich Heide und Wald ab, es gibt viele schöne Wege und wir kommen flott voran, also schiebe ich noch eine kleine „Delle“ in unseren Weg, mit der Folge, dass ich auf einmal nicht mehr weiß, ob wir noch auf einem Reitweg sind. Kurz darauf treffe ich zwei Frauen mit ihren Friesen, die betätigen mir, dass der Weg von der anderen Seite als Reitweg ausgezeichnet ist. Und… sie warnen mich vor. Ein Stückchen weiter beginnen die „Nacktwanderwege“, ihr habt richtig gelesen, die Heide hat auch ein Herz für Nudisten. Das ist schon ein wenig komisch , wenn einem auf einmal Nackte entgegen kommen, nur mit einem Rucksack bekleidet. Ca eine Stunde habe ich das Vergnügen, dann sind wir aus der Zone heraus. Meine Mittagsrast wollte ich in Undeloh machen, aber Samstag und bestes Wetter sorgen für derart viele Ausflügler, dass wir kurz vor dem Ort abbiegen und uns lieber ein ruhiges Plätzchen im Wald suchen.

Kurz vor Handeloh reite ich einer anderen Reiterin hinterher auf einem Weg, der nicht auf der Karte eingezeichnet ist und komme prompt auf einen Weg der über einen Pferdebetrieb führt und der nur für „Anlieger“ offen ist. Hm, ich denke bei einem Pferdebetrieb sind sie nett zu Reitern und so war es dann auch. Ich habe freundlich gefragt und man hat mir noch einen schönen alternativen Weg nach Handeloh erklärt.  In Handeloh sind wir eigentlich schon am Ziel müssen aber noch durch den ganzen Ort. Hier führt ein offizieller Reitweg entlang, allerdings auf der doch recht stark befahrenen Straße, schade, dass es dafür keine Alternative gibt. Wir übernachten heute auf einem Islandhof, wieder im Zelt direkt neben Auri, die einen Paddock beziehen kann.

Ich mache mich nochmal auf den Weg ins Dorf, um dort essen zu gehen, das schmeckt so richtig gut, nach einem Wanderreittag mit einer „Sparmittagspause“.

Pause im Wald

Unterkunft in Handeloh

Heidschnucken

Viel zu schnell zu ende

Der direkte Weg nach Barrl ist nur ca 14 km lang, daher schieben wir auch heute einen Bogen ein. Heute morgen dürfen die Hunde zunächst frei nebenher laufen, da wir noch nicht im Naturschutzgebiet sind. Auri und ich nutzen das für ein paar schöne Galoppaden. Dann muss zunächst Akki wieder an die Leine, die trödelt zu viel und wir müssen immer warten. Wir streifen noch einmal kurz einen Nacktwanderweg und finden dann einen tollen Weg durch den Wald, wo wir wieder völlig alleine sind.

Viel zu schnell sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Während Auri im Anhänger wartet, esse ich noch ein Hirschgulasch im Restaurant. Ich habe für den Anhängerparkplatz nichts gezahlt und denke es ist fair, dann dort auch etwas zu verzehren – es war übrigens sehr lecker!

Robuste Karte mit Wander- und Reitwegen*

Daneben finder ihr auf der VFD-Seite weitere Wanderreitstationen:
https://www.vfdnet.de/index.php/service/wanderreitstationen

Weitere Tourvorschläge inkl. GPX Daten findet ihr HIER

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