Auri – die ersten drei Jahre

Auris Mutter „Antonie“ ist eine großrahmige Trakehnerstute von Tuareg aus einem sehr bewährtem Stutenstamm der E.St. Ader. Sie ist vor ihrem Rentenalter noch erfolgreich im Turniersport bis Dressur Kl. M gelaufen und mit 19 Jahren dann zu mir gekommen. Da Toni erst Ende Mai zu mir kam, habe ich eine Hengststation in der Nähe gesucht, wo ich sie zum Besamen stehen lassen konnte. So kam ich auf Herzensdieb (Meyer, Dorum), Toni hat direkt in der 1 Rosse aufgenommen und am 15. Mai 2015 kam Auri völlig komplikationslos auf die Welt.

Die Fohlenzeit

Die Kleinen leben bei mir relativ ungestört, sie werden ans Halfter gewöhnt und wir üben das überall anfassen lassen und Hufe heben. Ansonsten stehen sie in einer kleinen Herde auf der Weide. Einen kleinen Einschnitt gibt es – das Fohlenbrennen (das seit 2019 der Vergangenheit angehört, obwohl ich aus Erfahrung weiß, dass der Brand die Fohlen viel weniger stresst, als das Chippen – aber so ist es nun mal…).

Bei den Trakehnern heißt es Stute und Fohlen einflechten und zum Brenntermin fahren. Dort wird das Fohlen beurteilt (dies sehe ich auch kritisch, da hier nur eine Momentaufnahme bewertet wird und je nach Wachstumsphase kann das auch mal nur durchschnittlich ausfallen). Für das Fohlen aber von Vorteil, es lernt still stehen beim Flechten, gewaschen werden, verladen auf den Anhänger, fremde Umgebung u.s.w.. Natürlich ist das mit Stress verbunden, ich habe aber festgestellt, dass Fohlen die zum Brennen oder einer Fohlenschau unterwegs waren, später viel weniger geflasht sind, wenn etwas Neues auf sie zu kommt. Auri hat es gut überstanden und sich an dem Tag auch recht gut präsentiert.

Das erste und zweite Jahr

Zum Absetzen ist Auri ausgezogen zu einem anderen Stutfohlen. In der Regel hatte ich immer zwei Fohlen und wir haben die Mütter zum Absetzen nacheinander aus der Herde genommen, ein sehr sanftes problemloses Absetzen. Diesmal wurde Auri nun zu einem Bekannte gebracht und durfte dort den Winter verbringen. In einer großen Box zu zweit, mit regelmäßigem Auslauf. Ansonsten ziehe ich eine Pferdefamilienhaltung einer reinen Fohlengruppe vor, weil die Erwachsenen für Zucht und Ordnung sorgen. Die Heranwachsenden sind viel weniger aufmüpfig. Auf dem Foto ist Auri ca. 7 Monate alt.


Nach dem Winter habe ich Auri nach Hause geholt. Da ich für eine Strecke von 2 KM nicht verladen wollte, hatte ich mir überlegt, Toni – ihre Mutter- zu satteln und Auri als Handpferd mitzunehmen, obwohl ich völlig alleine war, hat es super geklappt.

Auri ist dann ganzjährig draußen groß geworden im Sommer auf der Weide im Winter im Offenstall und war insgesamt nicht viel in der Hand. Aber – Auri ist unsere Ausbrecherkönigin, mit der dicken Mähne schob sie sich unter dem E-Zaun durch und amüsiert sich außerhalb der Weide oder des Auslaufes. Das hat dazu geführt, dass ich zuerst die Mähne gekürzt habe – half nichts… – und dann am Genickstück des Halfters Litze angenäht habe, in der Hoffnung, dass der Strom dann bei Kontakt wirkt – das hat aber auch nicht wirklich zum Erfolg geführt. Gott sei Dank ist der Winterauslauf/Offenstall ausbruchsicher und im Sommer ist Auri nur abgehauen, wenn das Gras nicht mehr ganz so üppig stand.

Auf dem Foto ist Auri 1,5 Jahre alt, die Mähne ist schon wieder etwas nachgewachsen, nachdem ich sie ganz kurz gemacht hatte.

Auri wird drei

Im ersten Vierteljahr passiert noch nicht viel, im April bevor es auf die Weide geht, fange ich an die Mähne zu verziehen, zu striegeln, die Trense aufzuziehen beim Putzen (Halfter drüber zum Anbinden). Das Mähneverziehen lasse ich langsam angehen, da es eine regelmäßig wiederkehrende Sache ist, möchte ich das in Zukunft stressfrei machen können. Ich nehme mir ein kleines Stück vor, nach jeden Ziehen, kratze ich fest an der Stelle am Mähnenkamm, das führt dazu, dass die Pferde es als „Fellpflege“ sehen und oft fangen sie an, das Verziehen richtig zu genießen. Im ersten Moment ist das etwas zeitaufwändiger, aber auf lange Sicht spart man viel Zeit.

Im Mai zog Auri um, zum Anreiten, das möchte ich nicht alleine machen. Lest hier weiter.