Wandern in Katalonien # 2 Wilde Schluchten und Seen

Ich wechsle den Wanderführer und die Region

Die erste Überraschung, via Internet habe ich eine Ferienwohnung gebucht in dem kleinen Ort San Lorenc de Montgali. Diese entpuppt sich als Komfortwohnung mit allem drum und dran, mit kleinem Balkon und direktem Blick auf den See. Kaum angekommen nehme ich ein erstes Bad im See und stelle fest, so kalt wie vermutet ist es gar nicht.
Vier Tage habe ich mich eingebucht und will es am nächsten Tag langsam angehen lassen, da mir die heutige Wanderung im Montserrat noch in den Knochen steckt. (Bericht hier)

Hier das Video zu der Tour:

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Daraus wird nicht so richtig etwas, der Weg um den See ist an der Straße gesperrt, da hier ein großer Felsabbruch vor ein paar Tagen die Straße versperrt. Ich suche mir also eine Umgehung durch das Hinterland, das klappt erstaunlich gut und 30 Minuten später bin ich wieder auf dem Weg. Idyllisch und mit nur wenigen Höhenmeter geht es um den grün leuchtenden See. Schattige Wege machen das Wandern angenehm. Trotzdem komme ich etwas ins Schwitzen und bin froh, dass ich nach 9 km wieder zurück bin. Zur Erfrischung tauche ich direkt wieder in den See ein.

Die Strasse ist verschüttet

Meine Füße tun etwas weh ..

Mit 23 km hatte ich die heutige Tour geplant und bin im Morgengrauen schon auf dem Weg dorthin. Mein Wanderführer sagt, ich kann direkt am Beginn der Wanderung parken. Daraus wird leider nichts, der Weg ist gesperrt, da wohl sehr viele Wanderer und Kletterer diese Möglichkeit in der Vergangenheit genutzt haben. Also kommen noch je 2 km Anmarsch und Rückweg dazu. Der steile Anstieg liegt am Anfang der Tour, so kann ich die kühlen Morgenstunden ausnutzen. Zwei Stunden später bin ich an der kleinen Kapelle San Jordi angekommen und genieße die Aussicht. Nach einem Stück auf dem zweispurigen Zufahrtsweg, weicht der Pfad rechts ab und führt idyllisch weiter durch junge und ältere Pinienwälder. Kurz vor dem Col de Cabonera wird der Weg wieder zweispurig und ist gut ausgebaut.

Nach einem Stück auf dem zweispurigen Zufahrtsweg, weicht der Pfad rechts ab und führt idyllisch weiter durch junge und ältere Pinienwälder. Kurz vor dem Col de Cabonera wird der Weg wieder zweispurig und ist gut ausgebaut. Es geht jetzt bis zum Fluss Segre locker auf breitem Weg bergab – eigentlich … Nach 3 km habe ich den doch etwas eintönigen Weg satt und wechsle auf einen Singletrail. Gute Idee? Naja, jetzt geht es wieder mehrfach bergan und dann auf ausgewaschenem Weg bergab. Entschädigt für den Aufwand werde ich durch eine große Fossilie, direkt auf dem Weg- leider zu groß, um sie mitzunehmen. Unten angekommen, bin ich etwas erschöpft, 18 km liegen bereits hinter mir. In Alos de Balaquer, quere ich den Segre und komme an eine reich fließende Quelle, mit den Vermerk – sehr gesundes Wasser … Na, da kann ja nichts schief gehen, einen halben Liter leibe ich mir direkt ein und fülle meine Flaschen auf. Nun geht es sehr bequem den Fluss entlang, ca. 2 km, dann wird aus dem Weg ein Singletrail der sich mehr und mehr den Berg hochwindet. Klippen werden mit Brücken überwunden. Dies ist der schönste Teil der Schlucht, die Wände kommen eng zusammen. Der Fels ist durchzogen von Höhlen, die nur vom Wasser aus zu erreichen sind. Bevor es wieder herunter geht, muss ich nochmal ganz nach oben, und dann geht es steil bergab zur Hängebrücke die mich zurück zum Ausgangspunkt führt.

Eine anstrengende aber schöne Wanderung. Wenn ich nicht Angst vor dem nachmittagsgewitter gehabt hätte, hätte ich noch ein wenig Zeit darauf verwendet nach Fossilien zu suchen. So war ich rechtzeitg um 16.00 Uhr wieder an Auto – der See ruft zur Abkühlung.

Die Schlucht ruft

Ich bin einfach ein Fan von Schluchten und Gorges, so viel die Wahl für heute leicht, die Montrebei Schlucht musste es sein. Idealerweise mit dem Rückweg per Boot.Mein Wanderführer sagt ich soll in Corca starten, also mache ich das, das passt auch besser, falls ich mit dem Boot zurück komme. So habe ich erstmal 2 km Alsphalt, bevor es in die Berge geht.
Die Eremita de Pertuse steht am Anfang unserer Wanderung. Es ist mir ein Rätsel, wie Baumaterial an solch hohe und unwegsame Stellen gebracht wird – der Glaube versetzt hier wirklich Berge. Mit schönen Blick auf den Stausee, der deutlich wenig Wasser führt aber hellblau strahlt, geht es zunächst moderat, dann steiler bergab, um – wie soll es anders sein – nach dem durchquerten Tal steil anzusteigen.

Ca. 300 Höhenmeter am Stück bis auf 800 m und damit fast an die Spitze der umliegenden Berge. Entschädigt wird man immer wieder mit toller Aussicht. Dann geht es wieder bergab in die Schucht.. Am Abzweig zur Hängebrücke kommen mir mehr und mehr Wanderer entgegen, die Tour vom Nordende der Schlucht bis zur Hängebrücke und zurück ist deutlich beliebter als der GR 1, der es hier auf über 24 km in der Gesamtstrecke bringt. Ein Stückchen weiter beginnt der spektakulärste Teil der Wanderung. Die Berge schieben sich eng zusammen und man geht auf einen schmalen in den Berg geschlagenen Weg oberhalb des Canyons weiter.

Es wird spektakulär

Der Weg ist durchgehend mit einem Drahtseil gesichert, an der schmalsten Stelle ca. 40 cm breit, sonst aber so, dass man aneinander vorbei gehen kann. Schwindelfrei sollte man trotzdem sein, der Abgrund ist nah und es geht mächtig herunter. Dieser Eindruck wird noch dadurch gefördert, dass der Wasserstand so niedrig ist.
Nach diesem spektakulären Teil, suche ich den Bootsanleger, um zu fragen, ob es ein Boot zurück gibt … aber der Anleger scheint nicht mehr zu existieren, dafür gibt es Kanus, die verliehen werden.

Der Rückweg ist etwas beschwerlicher, weil die Sonne mittlerweile auf den Pfad scheint, fast bin ich versucht einen der wilden Abstieg zum See zu nehmen, um mich zu erfrischen. Ich bin völlig alleine, genieße die Ruhe und den typischen Geruch nach Pinien, Rosmarin und anderen Kräutern. Nur die letzten Kilometer auf der Straße ziehen sich. – ich hätte meinen Wagen doch am Ende der Straße parken sollen.

Ich war nur drei Tage in dem hübschen kleinen Dorf und es kommt mir vor, als ob mich schon jeder kennt. Die alten Damen, die sich morgens schon auf einen kleinen Klönschnack treffen und mir zurufen, wenn ich aus dem See steige „Ist es nicht kalt“ … doch ein wenig … dieselben Damen und noch ein paar Dorfleute mehr treffe ich bei meiner Abendrunde am „Dorfplatz“. Das kleine Restaurant ist immer gut besucht und von meinem Balkon sehe ich die Pärchen Hand in Hand am See entlang schlendern. Ruhig, idyllisch und sehr einheimisch ist es hier. Ich kann mich nur schwer trennen.

Der Abschied fällt schwer

Ich war nur drei Tage in dem hübschen kleinen Dorf und es kommt mir vor, als ob mich schon jeder kennt. Die alten Damen, die sich morgens schon auf einen kleinen Klönschnack treffen und mir zurufen, wenn ich aus dem See steige „Ist es nicht kalt“ … doch ein wenig … dieselben Damen und noch ein paar Dorfleute mehr treffe ich bei meiner Abendrunde am „Dorfplatz“. Das kleine Restaurant ist immer gut besucht und von meinem Balkon sehe ich die Pärchen Hand in Hand am See entlang schlendern. Ruhig, idyllisch und sehr einheimisch ist es hier.

Die Wanderungen der Tour findet ihr in diesem Reiseführer

Allgemeine Infos und weitere Touren:
https://katalonien-tourismus.de/

Infos

Anreise:
Flug nach Barcelona und dann mit dem Mietwagen weiter, da die Ausgangspunkte der Wanderungen schwer zu erreichen sind. Lleida und Balaguer kann man auch mit der Bahn gut erreichen.

In Sant Llorenç de Montgai gibt es kein größeres Hotel nur Ferienwohnungen (booking.com, airbnb) und einen großen Campingplatz:
https://www.campinglanoguera.com/

Ich hatte nur drei Tage, es gibt aber eine Reihe weiterer Wanderungen, die man in der Region machen kann.

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