Packliste Wander-Reiturlaub

Fragen vorab

→ wo geht es hin?

In warme Regionen, in gemäßigte Zonen mit mehr oder weniger Regen oder in kühlere Gebiete?

→ Wird das Gepäck transportiert, kommt man abends ins Hotel zurück oder nimmt man das Gepäck auf dem Pferd mit.

Je nach den Gegebenheiten kann/sollte man mehr oder weniger einpacken.

Am einfachsten ist es, wenn man eine Standortunterkunft hat und morgens und Abends von/zu den Pferden transportiert wird. Nachteil ist die tägliche Fahrt, außerdem ist der Radius der Reitstrecke begrenzt, d.h. man bleibt mehr oder weniger in einer Region.

Vorteil: Man muss nicht täglich packen, und braucht sich im Gepäck nicht einschränken. Ist die Unterkunft in Standnähe oder hat einen Pool – kann man nach dem Ritt noch etwas genießen …

Wird das Gepäck transportiert, kommt es auf gutes/sinnvolles Packen an, da man die Tasche jeden morgen neu packen muss. Auch das Gewicht spielt eine Rolle, manchmal wird ein Höchstgewicht vorgegeben. In der Regel muss man die Taschen selber schleppen (in die Unterkunft und zurück). Da man die meiste Zeit auf dem Pferd sitzt, kann man getrost etwas knapp einpacken, um Gewicht zu sparen.

Transport auf dem Pferd – je nach Organisation des Rittes werden ggf. Packpferde mitgeführt, trotzdem wird das Gepäck eingeschränkt auf wirklich nur das Nötigste. Dazu füge ich unten noch einen extra Absatz ein, mit Ideen zum Gewicht sparen, übernommen aus dem Ultralight-Trekking.

vor dem Start – klassische Packtaschen für Tagesgepäck

Reisetasche mit schmutziger Wäsche in der Tüte – viel zu viel Gepäck

Leihkappe, Gummistiefel, Softshell-Hose, Weste und wasserfeste Jacke, Fellunterlage auf dem Sattel Ort: Island

Picknick im Sitzen

Leichte Reitkappe, die gut belüftet ist

Grundausrüstung Reiten

Reithose:
Nach persönlichen Vorlieben, Jodhpur oder „normale“ Reithose. Material: Softshell gefüttert für kühlere Regionen, oder Sommer-Softshell finde ich gut, das Material trocknet schnell und ist Schmutz- und Wasserabweisend.
Jeans eignen sich eher, wenn man auf Sätteln mit Fendern reitet (i.d.R. Western- oder Wanderreitsättel) da durch das Leder das Bein vor Pferdeschweiß geschützt ist. Achtung, keine doppelten Nähte innen, da es scheuern kann.
Für eine Woche reicht eigentlich eine Hose zum Reiten, wenn man allerdings Angst hat, dass bei Regen die Hose über Nacht nicht trocknet, dann kann man eine 2. Reithose mitnehmen.

Reitschuhe:
Stiefeletten (Leder) ggf. mit Minichaps (Schutz der Wade) oder Wanderschuhe (knöchelhoch) mit leichtem Absatz – es gibt neue Modelle, die sehr leicht und bequem sind (spart Gepäck KG).
Für Island Gummireitstiefel oder ggf,.dickere Neopren Stiefel/gefütterte Gummistiefel, wenn es Kühler ist (Mai/September).
Hohe Lederreitstiefel (Dressurstiefel) eignen sich nicht, da man damit nur unbequem zu Fuß gehen kann, in den Pausen unbequem sitzt und am Ende des Tages nur schwer heraus kommt. Eher gehen noch bequemere weite „Freizeitreitstiefel“ mit Reißverschluss, aber auch hier muss man bedenken, dass sie im (Flug-) Gepäck viel Platz wegnehmen.

Reitkappe:
Wenn man keine Hygiene Bedenken hat, kann man sich vielerorts Reitkappen ausleihen.
Es gibt mittlerweile auch Hüte mit Sicherheits- „Innenleben“ und sehr leicht Kappen, die einen entscheidenden Tragevorteil gegenüber den Leihkappen haben.
Reiten ohne Kappe wird oft auf eigene Gefahr geduldet, hier sollte man mindestens als Sonnenschutz oder Regenschutz ein Hut oder Cappy tragen. Auch wenn Reiter und Pferde sicher sind, kann es zu Unfällen kommen, weil z.B. ein Pferd stolpert, daher würde ich empfehlen immer mit Kappe zu reiten.

Jacken – Regenzeug – und weitere Bekleidung

Jacken
Ich habe gerne eine (leichte) Weste an, dabei achte ich auf (viele)Taschen in denen ich sicher mein Handy, eine kleine Kamera, Geld, Taschentücher verstauen kann. Die Weste sollte leicht sein, so dass man sie auch in wärmeren Regionen tragen kann. Eine Bauchtasche ist wesentlich unbequemer. Die Alternative, die Sachen in den Satteltaschen unterzubringen geht zwar, aber man kommt während des Rittes nur schlecht daran, gerade wenn man schnell einen Schnappschuss machen möchte .
Zusätzlich je nach Region eine atmungsaktive wasserfeste Jacke – nicht zu warm, da man mit der Weste und wenn wirklich kühl ist mit einer Fleecejacke kombinieren kann (Zwiebelsystem).

Regenzeug:
Je nach Regenwahrscheinlichkeit reicht auch die o.a. Jacke, wenn die Reithose schnell trocknet.
Ich habe allerdings im Mai mal einen Andalusien Ritt gemacht, bei dem es drei Tage durchgängig geregnet hat. Wir haben uns alle im nächsten Gartenmarkt Gummihosen und Jacken gekauft – obwohl nicht atmungsaktiv, waren wir froh, dass wir wenigstens trocken geblieben sind.
Auf Island werden diese Sachen in knallorange von den Reitbetrieben gestellt.
Ansonsten würde ich für Schauer zwischendurch eine normale Regenjacke und ggf, Regenhose (gibt es auch speziell für Reiten z.,B. bei Krämer) mitnehmen. Achtung bei den Regenhosen nicht das billigste Modell nehmen, das hält erfahrungsgemäß nur einen Tag.

Reitmäntel: Ich persönlich finde, sie nehmen zu viel Platz im Gepäck weg. Wenn ihr sicher mit Regen rechnet ist es ggf. eine Alternative, auf jeden Fall halten sie gut trocken und man braucht dann keine Regenhose. In Kombination mit Gummistiefel gut, bei Mini-Chaps kann es sein, dass diese durchweichen, wenn der Regen vom Mantel abtropft, insbesondere bei Wind.

Reithandschuhe – wenn man sie auch zu Hause trägt.

Weitere Bekleidung
Da ihr den ganzen Tag auf dem Pferd sitzt, reicht eine bequeme Hose für Abends, plus Shorts in warmen Regionen.
T-Shirts, ggf. mit langem Arm als Sonnenschutz (man ist auf dem Pferd den ganzen Tag der Sonne aussetzt – wenn sie denn scheint). Als Nackenschutz entweder Sonnencreme oder Buff.
In warmen Regionen finde ich eine Fleece-Jacke für Abends besser als einen Pulli, aber das sollte jeder nach persönlicher Vorliebe machen.
Bequeme Schuhe, wenn ihr abends mal aus den Reitschuhen raus wollt. Ggf. Sandalen oder Flip-Flops (die sind auch sehr leicht). Wenn ihr in Hütten mit Gemeinschaftsdusche/WC übernachtet würde ich auf jeden Fall Flip-Flops oder Kunststoff-Latschen mit nehmen (bei Aldi gibt es die manchmal -> bequem, leicht und günstig).
Bei der Unterwäsche solltet ihr darauf achten, dass die „Porillenrutscher“ zu Hause bleiben 😉 Baumwolle ich angenehm zu tragen, aber wenn die Sachen einmal durchgeschwitzt sind, trocknen sie schlecht, daher ggf. auf moderne Materialien ausweichen (Sportunterwäsche).

Leihregenzeug auf Island

Im Regen in Andalusien

Schnelleinkauf vor Ort Grüne Regenkleidung

leichter Reit-Regenmantel

leichte Latschen für Dusche, Strand ..

Mückenschutz in feuchten Regionen

Mückennetz

Kappe mit Actioncam

ich nutze eine GoPro

Sonstiges

  • Moskitonetz für das Gesicht (Island, Skandinavien)
  • Lammfell als Sattelbezug fürs weiche Sitzen (nach persönlicher Vorliebe – passt nicht immer auf alle Sättel, in Spanien haben die Sättel oft schon einen Lammfellsitz und wenn es nass wird ist es auch nicht ideal)
  • Sporen, Gerte kann man zu Hause lassen – habe ich tatsächlich noch nie auf einem Wanderritt benötigt
  • Actioncam – am Helm befestigt, liefert tolle Erinnerungen.
  • Buff (Schlauchhalstuch) – sehr vielseitig als Staubschutz, Ohrenschutz u.s.w.
  • Sonnenbrille – trage ich nicht beim Reiten, da ich es unangenehm finde, mir reicht der Schutz durch den Schirm an der Reitkappe. Splittergefahr er Brille bei Sturz.
  • Trinkflaschen PET 0,5 L Flaschen zwei kleine sind besser als eine Liter Flasche, sie sind leicht, dicht und lassen sich bei Bedarf vor Ort durch neue ersetzen, viel besser als Alu-Flaschen, die man mitnehmen könnte.
  • Tipp: Nehmt eine Nähnadel mit, mit Zahnseide kann man wunderbar abgerissene Sachen wieder annähen.
  • Papiertaschentücher oder Toilettenpapier für unterwegs, nicht nur fürs Naseputzen ;-), manchmal muss ein Busch herhalten für ein dringendes Bedürfnis (Papiertaschentücher zersetzen sich wesentlich schlechter als Toilettenpapier in der Natur, daher nehmen die Umweltbewussten das Klopapier).

 

Erste Hilfe?
Wird in der Regel vom Berittführer vorgehalten, trotzdem sollte man Medikamente die man benötigt, mitnehmen. Euer Reitführer darf an euch keine Medikamente ausgeben, noch nicht mal Aspirin, da er nicht sicher sein kann, ob ihr auf irgendetwas allergisch reagiert.
Ich habe immer ein Schmerzmittel und etwas gegen Durchfall und Erbrechen dabei.
Sonnenmilch, Mückenschutz, Lippenpflege mit Sonnenschutz, Penaten-creme (bei wunden Stellen), Pflaster (z.B. bei Blasen), ggf. Arnika (Creme, Globuli) bei Prellungen oder müden Muskeln, kleine Tube Jod o.ä. zum desinfizieren. Nagelschere.
Wichtig ist eine noch wirksame Tetanus-Impfung, da Pferde diese Erreger häufig tragen.
Außerdem eine gute Reisekrankenversicherung, da wir nicht nur am Strand liegen, sondern uns auf fremden Pferden in fremder Umgebung bewegen.

Hygieneartikel

Hier hat jeder seine eigenen Präferenzen. Ich nehme gerne kleine Packungsgrößen, um Gewicht zu sparen. Wenn das Gewicht/Packvolumen sparen sehr wichtig ist, nimmt man z.B. zwei kleine Shampoo Fläschchen, dann kann man die 1. wegwerfen wenn sie verbraucht ist.
Auf dekorative Kosmetik verzichte ich ganz, das ist mir bei dieser Art von Urlaub nicht wichtig.
Wer sehr auf Hygiene bedacht ist, der nimmt desinfizierende Feuchttücher mit. Nicht immer hat mein bei Pausen Gelegenheit vor dem Essen die Finger zu waschen, Reiter stört das aber meist wenig.

Island speziell

Um das Einschleppen übertragbarer (Pferde-) Krankheiten zu verhindern, darf man keine gebrauchten Pferdesachen (Lederreitstiefel, Trensen, Kappen u.s.w) einführen. Wenn man dies tut, muss man einen Desinfektionsnachweis erbringen. Tatsächlich bin ich persönlich noch nicht am Flughafen diesbezüglich geprüft worden. Aber aus Rücksicht, sollte man sich daran halten, d.h die Reitbekleidung bei mind. 40 Grad waschen und alle nicht waschbaren Sachen desinfizieren.
Der Islandpullover: Man outet sich nicht als Tourist wenn man ihn trägt, es ist tatsächlich ein gängiges Bekleidungsstück auf Island.
Die Mücken – nerven im Sommer, daher ein Kopfnetz mitnehmen und Insektenschutz.
Es kann kalt werden und es wird voraussichtlich regnen und es ist mit Sicherheit windig (ich hatte bei meinen beiden Reittouren tatsächlich zum Teil schönstes Sonnenwetter, aber das ist die Ausnahme). Regenschutzkleidung wird in der Regel gestellt, wer keine Lust auf Gummihosen hat, kann einen Reitmantel mitnehmen. Capes oder ähnliches geht nicht, es flattert zu sehr im Wind.
Übernachtung in Hütten – ein leichter Schlafsack reicht, mit Komforttemperatur wischen 5-10 Grad, + kleines Kopfkissen.

fast jeder hat beim Schafstrieb einen Islandpulli getragen

im Regen

Gewicht sparen

Weniger ist mehr → ganz genau überlegen was brauche ich wirklich, das meiste Gewicht kann man durch weg lassen sparen.
Leichte Bekleidungsmaterialien wählen, moderne Kunstfasern sind leichter aus Baumwolle (Wanderhosen, Sport-T-Shirts, Speed-Hiking-Schuhe)
Mikrofaserhandtücher
leichte Daunenjacken lassen sich in winzige Taschen stopfen
Socken, Unterwäsche, leichte T-Shirts mit Shampoo zwischendurch waschen, eher in warmen Gegenden, da die Sachen über Nacht trocknen sollten. So braucht man nicht für jeden Tag neue Wäsche
Viel Gewicht kann man durch das Weglassen von Flüssigkeiten sparen (eher 100ml Sonnencreme oder Shampoo statt die 250 ml Flasche, vielleicht reicht auch 50 ml? Braucht man Shampoo und Duschgel oder kann man sich auch mit dem Shampoo waschen u.sw.. Reist man zu zweit, kann man sich die Sachen aufteilen.